nach 26 Jahren hier auf der Erde hat es mich nun doch noch erwischt, musik und ihre grundlagen, tonleiter, moll dur und sonstiges.
der mensch vorne am klavier sah mich interessiert an und meinte: nun, sie hören doch deutlich den unterschied zwischen dur und moll, nicht wahr.
nach einigen jahren der schulzeit und des studiums gewöhnt man sich einen interessierten zustimmenden augenaufschlag an.
"Aufgrund der negariven natürlichen Bevölkerungsentwicklung hatte Deutschland allein von 1990 bis 1997 ein Geburtendefizit von nahezu 642 000 Personen"
Sechs Jahre in dieser Stadt, das heisst viel Radl fahren. Auch da ich lange keinen Führerschein hatte, war ich auf das Radl angewiesen. Wie soll ma sonst nachts zwischen 1 Uhr und 6 Uhr heimkommen? Nun gut, heute könnte ich ja das Auto nehmen. Aber betrunken auf dem Rad bin ich geübter.
Sechs Jahre das heisst auch 5 Drahtesel. Geklaut. War alles mit dabei, das gute Rad von daheim mit 21 Gängen, das giftgrüne mit gelben Lenker, das Hollandfahrad vom Sperrmüll, das gute graue rostige mit kaputter Bremse und dann noch das pinke 60er Jahre Modell.
Nun seit einem halben Jahr war nichts mehr. Ich schöpfte Hoffnung das der Hunger der schäbigen Fahrraddiebe erloschen sei. Ich ging immer auf die Fahrradständer mit einer glimmenden Angst zu, das es schon wieder passiert sei. Letzte Woche. Das Fahrad war da, irgendwie trat nicht das übliche beruhigende Gefühl ein. Etwas stimmte nicht. Nach einem kurzen Moment die Lösung: der Sattel.
Diese schäbigen, schändlichen, feigen Sattelentführer.
Heute im Fahrradladen, 30 Eusen.
Ich beobachte seitdem alle Fahrräder ganz anders, und wenn ich meinen Sattel sehe, wehe ihm.
morgens zwischen 4 und 5 uhr hört man in der stadt sogar die vögel. keine autos. um 5.05 uhr kommt der erste linienbus. der tag ist da
musik - laptop - riesling trocken, ungesteiner nussriegel - geschlossene zimmertüre - zigaretten - .........
alle an einem strang ziehen
und doch bin ich überzeugt:
dummheit tut weh. sogar sehr!
zurückkehren in die WG. aufgeräumt, keine staubflusen, waschbecken repariert, abgewaschen, essen gekocht
ich glaube ich habe mich im stock geirrt
